Tyson Tan Hasse fühlt sich bei den TTF Bönen wohl

Bönen – Am liebsten würde er dem Nachwuchs der Tischtennisfreunde etwas zeigen. Das sagt Tyson Tan Hasse, selbst gerade einmal 15 Jahre alt. Erstaunlich ist auch, dass das Tischtennistalent im Trikot der Bönener erst im Alter von zehn Jahren zum Schläger gegriffen hat.

 Gemeldet wurde Tan Hasse in der Saison 2019/20 bei den Senioren in der zweiten Mannschaft (Verbandsliga). Zur Rückrunde rückte Tan Hasse in die Spitzenmannschaft (NRW-Liga) hoch, erspielte sich dort bis zum Abbruch an Position drei eine 4:6-Bilanz. Die Hinrunde bei den Bönener Verbandsliga-Senioren beendete Tan Hasse im oberen Paarkreuz mit einer positiven 11:10-Einzelbilanz.
Corona verhindert Titelgewinn
In seiner Altersklasse war der Unnaer ebenfalls am Start. Allerdings in dieser Spielzeit nicht für seinen Verein, sondern für den 1. FC Gievenbeck; dies ebenfalls in der NRW-Liga. „Wir wollten in die Final Four“, erklärt Tan Hasse. Die Münsteraner waren mit ihm an Position drei als souveräne Tabellenführer auf dem besten Weg in die Endrunde zur deutschen
Mannschaftsmeisterschaft – Corona verhinderte den zweiten Titelgewinn nach 2018. Im vergangenen Jahr wurde Gievenbeck deutscher Vizemeister. Mit der Verstärkung von den TTF sollte es erneut nationales Gold werden.
Anfangs im Fußballtor
Der noch 15-Jährige, er feiert im Juli den 16. Geburtstag, begann in seiner Heimatstadt Unna mit dem Tischtennis. „Mit einem Kollegen, der wie ich sehr auf Konkurrenzen, auf das sportliche Messen stand, bin ich damals beim TTC Schwarz-Weiß Unna angefangen, mit Trainer Wolfgang Heidt“, erzählt Tan Hasse. Zuvor hatte er sich im Fußballtor versucht.
„Die TTF sind mein Heimatverein geworden“, sagt Tan Hasse trotz des Gastspiels in Gievenbeck. Er schätzt das Trainingsumfeld. Außerdem ist er mit den Bönenern groß geworden. Vor vier Jahren wechselte er vom TTC Holzwickede in die Sesekegemeinde. „Bei den TTF konnte ich mit elf Jahren höher spielen“, begründet Tan Hasse. „Jan Teichmann hat mich damals zum Kadertraining eingeladen“, blickt er zurück. „Das hat mir aber nicht soviel Spaß gemacht, so ein diszipliniertes Training lag mir nicht. Ich war ein fauler Sack.“
Darenberg fördert Talent
TTF-Trainer Walter Darenberg erkannte das Talent des Unnaers, brachte ihn dazu, hart an sich zu arbeiten. Zudem nahm Tan Hasse in Essen bei Olga Koop Einzeltraining. Die Erkenntnis reifte, „wenn ich etwas erreichen will, muss ich hart arbeiten. Talent allein reicht nicht.“ Arbeit, die sich auszahlt. Im September 2014 bestritt Tan Hasse sein erstes Punktspiel und wurde mit 780 TTR-Punkten gelistet. Mehr als 500 TTR-Punkte gewann er in den ersten beiden Jahren dazu. „In Bönen kam ich mit so 1260 Punkte an“, sagt er.
Erfolg bei den Ruhr Games
Inzwischen hat er die Statistik nicht mehr so sehr im Blick. Die Liste an Einzel- und Doppelerfolgen ist auch eindrucksvoller. Bei den Kids Open im Sommer 2019 in Düsseldorf gewann er mit Partner Marius Goebel (Lippstadt) Gold im Doppel. Im Einzel spielte sich Tan Hasse unter 128 Teilnehmern des Jahrgangs 2004 ebenfalls aufs Treppchen und holte Bronze. „Bei den Ruhr Games habe ich den Markenbotschafter für Tischtennis, Marco Panic, im Finale mit 3:1 geschlagen“, erzählt er weiter. „Dieses Jahr fallen die Ruhr Games aus“, bedauert er. Wäre er auch das Gesicht der Spiele geworden? „Ich wusste nicht, dass man sich da anmelden kann“, gibt er zu. Die Erfolgsbilanz als Mannschaftsspieler bei den TTF kann sich ebenfalls sehen lassen.
Anfrage von Borussia Düsseldorf
 Mit dem Herren-Bezirksklassenteam spielte sich Tan Hasse bis in die Verbandsliga hoch. Er persönlich rutschte in den Jahren immer höher im Paarkreuz. Andere Vereine wurden aufmerksam: „Es gab Anfragen aus Herne-Vöhde, im Jugendbereich von Borussia Düsseldorf.“ Aber Tan Hasse fühlt sich in Bönen wohl: „Die TTF sind mein Heimatverein“, wiederholt er.
Bundesliga ist das Ziel
Boxen interessierte Tan Hasse in der Jugend übrigens auch. „Ich habe als Kind mit Papa geboxt, aber in einen Verein zu gehen hat sich einfach nicht ergeben.“ Mit dem Tischtennis hat er aber auch seine Sportart gefunden, in der er sich durchboxen will. Tan Hasses Ziel heißt Bundesliga: „So die erste bis dritte. Ich lass das aber mal auf mich zukommen“, sagt er.
Dem sportlichen Ziel ordnet er momentan viel unter. Auch die schulische Ausbildung mit dem so genannten Voll-Abi. „Ja. Man kann sagen, dass ich auch deswegen wechsele“, druckst Tan Hasse ein wenig herum. Der Schüler der Peter-Weiß-Gesamtschule hat das Fach-Abi auf einem Berufskolleg ins Auge gefasst. Auch beruflich will Tyson Tan Hasse dem Sport treu bleiben: „Ich möchte später irgendetwas im Fitnessbereich machen.“ ML