TTF verabschieden sich mit Heimspiel aus „ihrer“ Regionalliga
Der Sonntag wird ein besonderer Tag in der Vereinsgeschichte der TTF Bönen. Wenn die Bönener dann in der Pestalozzi- Sporthalle den hessischen TTC Lampertheim empfangen, wird der Klub zum vorerst letzten Mal ein Team in ein Punktspiel der Tischtennis-Regionalliga schicken.
Dieses Kapitel schließen die Bönener bekanntlich mit dem Ende der Saison: Schon im Dezember hatten die TTFler entschieden, ihr sportliches Aushängeschild aus der höchsten deutschen Spielklasse unterhalb der Bundesligen zurückziehen werden. „Wir hatten alle einige Monate Zeit, um uns darauf vorzubereiten, dass diese Zeit ein Ende nimmt. Aber natürlich wird das für keinen von uns ein normales Spiel“, sagt TTF-Kapitän Andreas Rosenhövel.
Denn die Umstände sind im Fall der Bönener überaus speziell. „Am Sonntag, das kann man so sagen, findet für den Verein eine Ära ihr Ende“, so Rosenhövel. Zum einen liegt das daran, dass Bönen wie kein zweiter Verein in der jüngeren Vergangenheit das Gesicht der Regionalliga West prägte. „In den letzten 15 Jahren gab es keinen Klub, der öfter mit einer Mannschaft in dieser Liga an den Start gegangen ist“, sagte Rosenhövel.
Seit dem Aufstieg aus der Oberliga in der Saison 1999/2000 hatte sich Bönen, das in zwei Spielzeiten gar mit zwei Mannschaften in der Liga vertreten war, nur für drei Saisons in die 2. Bundesliga verabschiedet. „Man kann schon sagen, dass das unsere Liga war“, sagte Rosenhövel.
Das aber ist nur der eine Abschied, der ansteht. „Es werden viele Spieler den Verein verlassen oder kürzer treten, die über Jahre zum Inventar gehörten. Das wird ein riesiger Einschnitt für den Verein – aber auch für uns Spieler“, sagt Rosenhövel. Seit 1996, seit ihrer Jugendzeit unter Trainer Walter Darenberg, spielen Jan Lüke, Jaroslaw Werner und Christopher Pläster für den Verein, der damals noch CVJM Altenbögge hieß. Ein Jahr später folgte ihnen Rosenhövel. Auch Jens Berkenkamp, seit 2001 im Verein, ist längst ein Urgestein. Dagegen wirkt Spitzenmann Christoph Waltemode mit immerhin auch fünf Vereinsjahren beinahe wie ein Neuling.
„Für eine Mannschaft auf dem Leistungslevel ist das schon eine unglaublich lange Zeit“, so Rosenhövel. Bei den allermeisten der genannten TTF-Akteure wird diese Zeit am Sonntag enden. Werner und Pläster, die bereits in den vergangenen beiden Jahren kaum oder gar nicht mehr zum Einsatz gekommen waren, werden ihre aktive Laufbahn wohl endgültig beenden, aber gegen Lampertheim noch einmal zum Einsatz kommen. „Wir haben gemeinsam angefangen, dann hören wir auch gemeinsam auf“, sagt Rosenhövel, der dem Verein ebenfalls nur noch als Aushilfe zur Verfügung stehen wird.
Andere, wie Lüke, Berkenkamp und Waltemode, die seit Jahren von ihren Wohnorten weite Fahrten zu ihren Spielen nach Bönen auf sich genommen hatten, werden sich wohl neue Vereine suchen. Das gilt auch für die Nicht- Langzeit-Bönener Florian Wagner, Nils Maiworm und Dennis Schneuing. „Man kann schon sagen, dass sich die Mannschaft, wie es sie über Jahre gegeben hat, auflösen wird“, sagt Rosenhövel.
Ihren Abschied aber möchten die TTFler gemeinsam mit Darenberg so feiern, wie es sich am besten feiern lässt: indem sie gewinnen. „Für uns wäre es klasse, wenn wir uns mit einem Sieg verabschieden könnten – und ich bin da auch sehr zuversichtlich“, sagt Rosenhövel. Nils Maiworm wird zum Abschluss fehlen, da er bei der Jugend- DM antritt (siehe untenstehender Bericht). jan
TTF: Wagner, C. Waltemode, Berkenkamp, Lüke, Rosenhövel, Schneuing, Werner, Pläster