Bei den TTF Bönen bleibt bis auf Rosenhövel die Mannschaft zusammen
Bönen – Walter Darenberg hat im Tischtennis schon viel erlebt. An eine Saison wie die gerade abgeschlossene NRW-Liga-Spielzeit seiner ersten Herrenmannschaft aber kann sich auch der langjährige Trainer der TTF Bönen nicht erinnern. „Es war ein einziges Auf und Ab“, sagt Darenberg. Das Entscheidende für die Tischtennis-Freunde: Sie erreichten am Ende einer wechselhaften Runde ihr Ziel, den Verbleib in der NRW-Liga. „Es wäre schon undankbar gewesen, wenn wir letztlich doch als Absteiger dagestanden hätten“, erklärt Darenberg, dessen Team sich am ersten Mai-Wochenende in der Abstiegsrelegation durchsetzte und ein weiteres Jahr in der höchsten Verbandsspielklasse sicherte.
Danach hatte es lange nicht ausgesehen. Die TTFler spielten eine desolate Hinrunde. Den Jahreswechsel verbrachten sie mit 2:16 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. „Wir wussten, dass wir in der Winterpause etwas tun müssen“, sagte Darenberg. Bönen baute seine Mannschaft um: Mit Philip Brosch und Marco Höhm kamen Verstärkungen für das oberen bzw. das untere Paarkreuz. Zwar gingen die Tischtennis-Freunde nun mit einem der nominell besten Kader der Liga in die Rückrunde – allerdings auch mit der Hypothek, sieben Punkte auf die direkten Nichtabstiegsplätze aufholen zu müssen. Darenberg gab das Ziel aus, in der zweiten Saisonhälfte 14 von 18 möglichen Punkte zu holen.
Das gelang mit teilweise imposanten Vorstellungen. Die TTFler holten Unentschieden in den Spielen gegen die Spitzenreiter aus Neheim-Hüsten und Avenwedde, erst am letzten Spieltag verloren sie ihr erstes Spiel in der Rückrunde beim TTC GW Bad Hamm II (7:9). Doch trotz der Rückrunden-Meisterschaft reichte es nicht zum direkten NRW-Liga-Verbleib. „Wir konnten uns nicht vorwerfen. Am Ende lag es vor allem an den unglücklichen Ergebnissen unserer Konkurrenz“, so Darenberg. Bönen schloss mit 16:20 Punkten und einer positiven Spieldifferenz als Tabellensiebter ab – und musste in die Abstiegsrunde.
„Eigentlich war ich während der gesamten Rückrunde optimistisch“, sagt Darenberg. Im entscheidenden Moment verließ den Bönener Trainer dann doch die Zuversicht. Bönen ging als Favorit in der Relegation gegen den TTC Mödrath und den TTC SW Velbert, der ohne den ehemaligen Bönener Heiko Raatz angetreten war. Doch im Auftaktspiel gegen den Außenseiter aus Kerpen knüpfte Bönen nicht an sein zuvor starkes Tischtennisjahr an. „Als es plötzlich 5:5 stand, lagen die Nerven blank“, so Darenberg. Doch letztlich rettete sich Bönen mit einem 9:5-Erfolg gegen Mödrath und einem anschließenden 9:6 gegen Velbert. „Wir haben uns diesen Klassenerhalt verdient“, sagt Darenberg.
Vor allem in der Rückrunde spielte Bönen sehr stabil. Das lag auch, aber nicht ausschließlich, an den Winter-Neuzugängen. „Philip und Marco haben sich sportlich und menschlich super eingefügt“, sagt Darenberg. Brosch kam als Spitzenspieler auf 7:8 Siege, Höhm spielte eine 6:5-Bilanz, verletzte sich aber am Ende der Runde und verpasste die Relegation. Die überragenden TTFler der Rückrunde waren Christopher Kiehl am mittleren Paarkreuz (10:4 Siege) sowie Theo Velmerig, der es an der Position sechs gar auf 11:1 Siege brachte. Zudem profitierte Bönen von überragenden Doppeln (23:7 Siege). „Wir sind mannschaftlich sehr geschlossen aufgetreten“, sagte Darenberg.
Zu einem wichtigen Baustein der erfolgreichen Rückrunde wurde auch Routinier Andreas Rosenhövel. „Andreas hat deutlich mehr Spiele gemacht, als eigentlich geplant waren“, sagt Darenberg. Und das, obwohl der langjährige Zweitligaspieler körperlich angeschlagen war. In der kommenden Saison wird der Altmeister den Bönener allerdings nicht mehr zur Verfügung stehen. Er will eine Pause einlegen. Rosenhövels Ausscheiden wird die einzige personelle Veränderung in dem zuletzt erfolgreichen Sextett bleiben, die Gespräche mit einem Ersatz sind weit fortgeschritten. Die kommende Spielzeit soll für Bönen in der NRW-Liga dementsprechend ruhiger werden. Daran ist auch Trainer Walter Darenberg gelegen: „Noch so eine Saison kann ich wirklich nicht gebrauchen.“ Jal