Mit der Kanalkamera dem Wasser in Bönener Turnhalle auf der Spur

Die Suche nach der Ursache des Wasserschadens in der Pestalozzi-Halle gerät zur Kopfnuss. Die Heizung ist dicht, das Wasser aber nicht weg. Entdeckte Fäkalkeime nähren einen neuen Verdacht.
Bönen – Eine Kamerabefahrung der Abwasserleitungen durch ein beauftragtes Unternehmen soll Aufschluss darüber geben, wie mit dem Wassereintritt am Boden der Pestalozzi-Turnhalle Fäkalienbakterien eingetragen werden konnten. Das ist wohl der Weg zur zweiten undichten Stelle. Der Laborbefund hat vergangene Woche ein neues Fragezeichen hinter den Abschluss der nun sechs Monate währenden Behebung der Schäden gesetzt.

Von der Heizung kommt‘s nicht
Nach Auskunft von Isabel Troeßer, Fachfrau beim Gebäudemanagement der Gemeinde, spricht der Bakterienbefund für eine weitere Schadensursache neben der beseitigten Leckage im Heizungssystem. Ausgangspunkt dieses Vorfalls in der Serie von Wasserschäden in den Turnhallen war ein Rohrbruch im Heizkreislauf, der im Estrich des Hallenfoyers ausgemacht werden konnte. Die alten Stränge wurden totgelegt, neue Leitungen an Wand und Decke zu Heizkörpern sowie der Fußbodenheizung unter dem Schwingboden verlegt.

Trocknung funktionierte nicht
Nur zeigte die Trocknung mit den Warmluftgeräten, wie berichtet, am Sportboden nicht den erhofften Erfolg wie zuvor an der Goethe-Turnhalle und an den Nebenräumen. Lange Zeit wurde dies dem Umstand zugeschrieben, dass die alu-kaschierte Mineralwolle zur Isolierung der Heizelemente von der Bodenplatte auf dieem Weg nicht zu trocken sei.

An Goethe-Halle lief‘s besser
Das Prozedere war ein ums andere Mal verlängert worden in der Hoffnung, den Schwingboden mit der darunter liegenden Holzkonstruktion nicht weit aufreißen, die Dämmung erneuern und alles wieder verschließen zu müssen. An der Goethe-Halle konnte das ja vermieden werden.

Laborbefund liefert zwei Ansätze
Zuletzt schwante den Beteiligten aber wohl, dass die immer wieder festgestellte Nässe eine andere Quelle haben müsse. Hier hat nebenbei die Versicherung ein Wörtchen mitzureden. „Die nicht weichende Nässe gab den Ausschlag, das Wasser untersuchen zu lassen“, erläuterte Troeßer weiter. Das Laborergebnis eröffne nun zweierlei Ansätze: Entweder stammt das Wasser, das weder trübt ist noch stinkt, aus einer undichten Leitung für Abwässer oder es dringt Oberflächenwasser von außen ein. „Auch darin finden sich ja Fäkalbakterien“, so Troeßer.

Übel, wenn‘s die Leitung nicht ist
Eine undichte Leitung wäre noch die Beste der schlechten Möglichkeiten, das ließe sich mit dem Einzug einer Kunststoffhaut beheben. Sollten die Rohre dicht sein, liegt eher eine Undichtigkeit zwischen der Bodenplatte und den Wänden vor. Das zu beheben, wäre aufwendiger.

Derzeit keine Prognose möglich
Kein Wunder also, dass die Ingenieurin bei der Frage nach der zeitlichen Perspektive für die Wiederherstellung der Zweifachhalle auf die Glaskugel verweist. Das ließe sich seriös noch nicht sagen. Immerhin sollen die Tischtennisfreunde ihre Spielstätte aber weiter in der verfügbaren Hälfte nutzen können. „Zu der angekündigten TTF-Veranstaltung am 10. April wollen wir auch die Umkleiden wieder freigegeben haben“, kündigte die Gemeindemitarbeiterin an.

Umkleiden bald wieder frei
Es stünden noch letzte Restarbeiten an, dann könne die Endreinigung erfolgen. Solange der Sanitärtrakt noch gesperrt sei, falle auch der Schulsport aus. Aber zumindest für diese lange Pause ist nach den Osterferien ein Ende in Sicht.     Bernd Kröger