Mit ein bisschen Risiko

TTF setzen auch in der NRW-Liga den Verjüngungskurs fort
Die TTF Bönen fiebern dem Saisonauftakt entgegen. Und das hat gute Gründe: Das Spieljahr 2017/2018 wird ein besonderes für die erste HerrenMannschaft des Vereins. Nach dem Aufstieg aus der Verbandsliga geht es für die Bönener in den kommenden Monaten darum, sich in der NRW-Liga zu etablieren. „Das wird eine spannende Aufgabe, auf die wir uns sehr freuen“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg vor dem ersten Auftritt der Tischtennisfreunde am Samstag bei der DJK Borussia Münster.
Nach dem Aufstieg als Tabellenzweiter der Verbandsliga über die Relegationsrunde, die Bönen letztlich kampflos gewann, bauten die TTF ihr Team um: Mit Rückkehrer Heiko Raatz verpflichteten sie einen neuen Spitzenspieler. Raatz, der ehemals in der Regionalliga und gar in der 2. Bundesliga für Bönen spielte und zuletzt das Trikot des TuS Bad Sassendorf trug, ist die Nummer eins, die die Mannschaft dringend als Verstärkung benötigt hatte. „Mit derselben Mannschaft wie im letzten Jahr wäre die NRWLiga kaum machbar gewesen“, sagt Darenberg.
Dennoch setzten die Bönener die Verjüngung des Kaders fort: Nachdem im Laufe der vergangenen Saison bereits Tim Heyer in die erste Mannschaft hochgezogen worden war, folgt ihm nun ein weiteres Talent aus dem eigenen Nachwuchs: Jonas Mittermüller rutscht ins Team, während in Marco Goecke und Franz-Josef Hürmann zwei Altmeister den umgekehrten Weg in die Reserve antraten.
„Damit gehen wir natürlich ein bisschen Risiko“, sagt Darenberg. Doch haben sich die eigenen Talente sich auf diesem Niveau bereits bewiesen – und werden spielerisch in den kommenden Monaten zudem weiter zulegen, glaubt der Bönener Trainer. Mit Prognosen für den Saisonausgang hält er sich zurück. „Wir möchten in der Liga bleiben“, sagt Darenberg zu den eigenen Saisonzielen.
Das Vorhaben erscheint realistisch. „Wir sind recht ausgeglichen besetzt. Für viele Mannschaften wird es nicht unbedingt angenehm sein, gegen uns zu spielen“, so Darenberg. Viel erhofft er sich von Raatz als neuem Spitzenmann, der nach einigen Jahren in unterklassigen Ligen wieder auf hohem Niveau angreifen will. „Heiko hat das auf jeden Fall noch drauf“, sagt sein langjähriger Förderer.
Vier, fünf Spiele werden entscheidend
Auch glaubt Darenberg, dass die Nachwuchskräfte Heyer, Mittermüller an den Positionen fünf und sechs sowie Jonas Reich am mittleren Paarkreuz überraschen können. „Alle drei haben als Stammspieler noch nie so hoch gespielt. Sie werden eine Eingewöhnungszeit brauchen, aber selbst auch enorm von der Liga profitieren“, sagt Darenberg.
Mit der Spitze der Spielklasse aber werden die TTF wohl wenig zu tun haben: Topteams wie der SC Arminia Ochtrup, die TB Burgsteinfurt um den Ex-Bönener Dennis Schneuing oder die DJK Germania Kamen befinden sich außer Reichweite. „An solchen Gegner sieht man ziemlich deutlich, wie groß der Sprung von der Verbandsliga in die NRW-Liga ist“, sagt Darenberg.
Für seine Sechs werde es stattdessen darum gehen, gegen die direkten Konkurrenten zu punkten: Münster am ersten Spieltag könnte schon so einer sein, auch der TTC Hagen, die DJK SSG Paderborn oder die TTU Bad Oeynhausen im weiteren Saisonverlauf. „Wir müssen uns gegen jedes Team in der Liga strecken. Sichere Punkte bekommen wir gegen niemanden“, sagt Darenberg.
Dass der Saisonausgang maßgeblich davon abhängen wird, wie sich die Bönener in den entscheidenden vier, fünf Spielen pro Halbserie schlagen, birgt Chancen und Risiken. „Da geht es dann um viel – das ist aber auch die Möglichkeit, schnell viel zu gewinnen“, so der TTF-Trainer. Damit möchten die Bönener schnell anfangen – am liebsten gleich in Münster.    jan

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