„Ob der Heimvorteil überhaupt eine Rolle spielt…” – Ein Derby zum Auftakt

Für die Tischtennisfreunde Bönen soll es nach einem halben Jahr Zwangspause in der Staffel 1 der NRW-Liga am Samstag, 29. August, wieder losgehen – und das gleich mit einem Derby.

Bönen – Die TTF bestreiten das Auftaktspiel zur Saison 20/21 – sofern die Corona-Schutzverordnungen dies zulassen werden – beim Oberliga-Absteiger TTC GW Bad Hamm II. Da werden Erinnerungen wach: „Das hatten wir vor ein paar Jahren in der Regionalliga schon einmal so“, sagt Walter Darenberg.

„Ob der Heimvorteil überhaupt eine Rolle spielt…“, beantwortet Bönens Trainer die Frage, ob es nicht schöner gewesen wäre, zuerst daheim in der Pestalozzihalle zu spielen. Darenberg hätte es sogar lieber gesehen, wenn die Begegnung erst später in der Hinrunde zustande gekommen wäre, denn: „Dann wären wir ein bisschen eingespielter.“

Das Saisonziel nach Platz fünf in der vergangenen Corona-Abbruch-Saison lautet auch für die kommende Spielzeit zunächst einmal, nicht abzusteigen. „Ob wir aufsteigen können, das wird sehr schwer. Bei den Brocken…“, sagt Darenberg und nennt Avenwedde mit zwei starken Neuzugängen, Ruhrstadt Herne nach dessen Rückzug aus der 3. Liga und auch den SV Brackwede als Favoriten. Letztere stellen mit Spitzenspieler Stefan Höppner einen der besten Akteure der Liga und besitzen einen ausgeglichen starken Kader auf den Positionen zwei bis sechs.

 „Wir wollen mit unten nichts zu tun haben und oben angreifen, wenn sich die Chance dazu ergibt“, gibt Walter Darenberg vor, der ebenfalls einen starken Kader zur Verfügung hat.

Im Fokus stehen dabei zwei Teenager, die die Bönener am mittleren Paarkreuz spielen lassen werden: Tyson Tan Hasse, der schon in der vergangenen Rückrunde Einsätze im NRW-Liga-Team hatte, und den noch 14-jährigen Toni-Ivano Ramljak. Der Junge mit bosnischen Wurzeln ist vom TTC Hagen nach Bönen gewechselt.

“Gut vorbereitet” in die neue Saison

„Es macht sehr viel Spaß, den Jungs zuzugucken. Technisch ist das erstklassig, aber mal sehen, wenn sie auf alte Hasen treffen. Ich hoffe, dass sie ihre Unbekümmertheit behalten werden“, sagt Walter Darenberg, und: „Hier in Bönen werden sie aber keinen Druck haben.“

Aktuell trainieren die Bönener an zwei Tagen in er Woche und werden auch in den gesamten Ferien an die Platte gehen können. „Wir werden gut vorbereitet in die Saison gehen“, ist sich Darenberg sicher. Ob mit Doppeln oder zunächst nur mit Einzelspielen, oder auch unter welchen Hygieneregeln – das ist noch unklar.

Für die Frauen der TTF Bönen soll die Saison in der NRW-Liga ebenfalls am 29. August beginnen – mit einem Heimspiel gegen den TTV Stoppenberg. „Tatsächlich eine Mannschaft, die wir überhaupt nicht kennen“, sagt Bönens Spitzenspielerin Viktoria Diekel über das Team aus Essen. Ansonsten sind die Gegner alte Bekannte, darunter auch die beiden ehemalien Oberligisten DJK Adler Brakel und SC BW Ottmarsbocholt.

Aufstiegsziel schnell begraben

„Eigentlich“, sagt Viktoria Diekel, „wollten wir ja aufsteigen, aber mit diesen beiden Hammer-Mannschaften vor der Nase…“ So hat sich Platz drei als Saisonziel ergeben. „Ohne Verstärkungen dürfte mehr nicht möglich sein“, sagt die Bönener Spitzenspielerin, zumal sich zwei Handicaps ergeben. Alexandra Thätner wird wohl für ein weiteres Jahr ins Ausland gehen. „Dann sind wir tatsächlich nur zu viert“, sagt Diekel, die sich noch immer mit einer Entzündung im rechten Handgelenk herumplagt – und das seit gut zwei Jahren.

„Ob das jetzt mal komplett ausgeheilt ist, werden wir sehen, wenn ich wieder am Tisch stehe“, sagt Diekel, die zuletzt Anfang März beim 8:3-Erfolg über den TTC Dortmund-Wickede einen Schläger in der Hand hatte. Momentan trainiert sie auch nicht, zumal die Bachelor-Arbeit Vorrang hat.

Bei Diekel hat sich in Folge der Entzündung eine Bewegungseinschränkung im Gelenk eingestellt. „Das ist schon ein bisschen problematisch in diesem Sport, dann sind die Bewegungen nicht mehr so flüssig“, sagt sie.

Wie in der kommenden Saison gespielt wird, da ist Diekel sich nicht sicher. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir ohne Doppel anfangen“, sagt sie. WA