Paul Burkart ist der Königstransfer der TTF Bönen

Zum Ende der Wechselfrist verzeichnet der Verein 18 Neuzugänge
Bönen – Bei einem Blick auf die finale Wechselliste, die im Tischtennis mit Frist 31. Mai geschlossen worden ist, war Walter Darenberg selbst überrascht. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es mal so viel Bewegung bei uns gegeben hat“, sagt der Trainer der TTF Bönen und lacht. Das Positive für die Tischtennisfreunde: Sechs Abgängen stehen insgesamt 18 Neuzugänge gegenüber. Der Verein wächst also. „Das ist eine gute Nachricht. Wir sind sehr zufrieden“, erklärt Darenberg.

Er führt den Zulauf, den der Klub derzeit auch bei Anfängerinnen und Anfängern beobachtet, auf gutes Training und gute Öffentlichkeitsarbeit zurück. „Dass so viele Spielerinnen und Spieler zu uns kommen, war gar nicht geplant. Vieles hat sich spontan ergeben“, so Darenberg. Auch weil Aktive auf die Bönener zugegangen seien.

Der Königstransfer bei den Herren heißt Paul Burkart. Noch im Mai stand der 17-Jährige den TTFlern in der Relegation gegen den Abstieg aus der NRW-Liga gegenüber, damals trug Burkart das Trikot des TTC SW Velbert. Velbert stieg ab, der Abwehrspieler suchte eine neue sportliche Herausforderung – und fand sie bei den Tischtennisfreunden, die ihrerseits den Abstieg verhinderten. „Paul hat enormes Entwicklungspotenzial“, sagt Darenberg, der den Spielstil seines Schützlings als „modernes Abwehrspiel“ bezeichnet. Burkart wehrt mit der Rückhandseite ab, mit der Vorhand attackiert er konsequent. In Bönen wird der Neuling am oberen Paarkreuz spielen – und damit vor allem als Ersatz für Routinier Andreas Rosenhövel fungieren.

Der langjährige Zweitligaspieler wird in der kommenden Saison allenfalls im Notfall aushelfen, wahrscheinlich sogar gar nicht spielen. Zudem wird Bönen in der kommenden Saison in der NRW-Liga in einer Zwölfer-Staffel antreten. Nicht alle Spieler wollen die kompletten 22 Spiele bestreiten.

Auch im Kader des zweiten Aushängeschilds des Vereins ist Bewegung gekommen: Die Oberliga-Damen der Bönener, die ihre Debütsaison in der untersten Bundesspielklasse als starke Fünfte abschlossen, müssen den Abgang von Barbara Pernack verkraften. Pernack zieht es nach einer Saison in Bönen aus persönlichen Gründen zurück in die Nähe ihrer Heimat, sie schlägt künftig für den SV Bommern auf. Weil sich auch Bönens Spitzenspielerin Sophie von Buttlar in der kommenden Saison eine Auszeit nehmen wird und TTF-Eigengewächs Johanna Bambach zum TTSG Urania-Bramfeld an ihren Wohnort Hamburg wechselt, brauchte Bönen Ersatz. Und fand ihn in Amelie Tschirbs (TuS Holzen-Sommerberg) und Melina Schruff (DJK Stuttgart). Gemeinsam mit den bisherigen Stammkräften Viktoria Diekel und Stefanie Burgdorf peilen sie den erneuten Verbleib in der Oberliga an.

Eine genauso erfreuliche wie überraschende Entwicklung nahm die Wechselperiode für die TTF beim weiblichen Nachwuchs. Mit Luisa Niebiossa (VfJ Lippborg), Nina Lehmköster (TTC GW Bad Hamm), Maja Selberg (VfL Mark Hamm) und Satu Loelinger (DJK TuS Dortmund-Körne) wechseln gleich vier der talentiertesten Nachwuchsspielerinnen der Region nach Bönen. Gemeinsam mit TTF-Eigengewächs Emma Kleuser werden sie künftig in der NRW-Liga antreten. „Eigentlich wollten wir für die Bezirksoberliga melden, aber die Umstände sind günstig, um in der NRW-Liga zu starten“, sagt Darenberg.

Gleich vier Spielerinnen und Spieler kehren außerdem zu den TTF zurück: Stephan Grieger (377 Spiele), Stephan Elsässer (342), Alexandra Thätner (262) und Jürgen Schuster (186) bestritten zusammen schon über 1000 Spiele für den Verein. Sie finden nun den Weg zurück zu den TTF, bei denen alle das Tischtennis spielen lernten. „Die müssen sich nicht lange einleben“, scherzt Darenberg.

Mit Schuster, der als Jugendlicher für den TTF-Vorgänger CVJM Altenbögge spielte, kommt auch Mariusz Krause vom TTC Pelkum. Er wird die zweite Mannschaft verstärken, die nach dem Abstieg in die Bezirksoberliga den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga anpeilt. Weil der benachbarte TTC Pelkum künftig nicht mehr in der neu gegründeten Bezirksoberliga antreten wird, ereilte Bönen nach Saisonschluss eine weitere positive Neuigkeit: Die dritte Herren-Mannschaft, eigentlich abgestiegen, bekommt den frei gewordenen Startplatz in der Bezirksoberliga.

Nachdem die vergangene Spielzeit bei vielen Bönener Mannschaften nicht zuletzt von Personalproblemen und Abstiegssorgen geprägt war, blickt Trainer Walter Darenberg zuversichtlich auf die kommende Saison: „Wir sind personell deutlich breiter aufgestellt. Das sieht alles sehr gut aus.“ Die Saison 2023/24 beginnt am ersten September-Wochenende. Jan