Waltemode übertrifft alle

Wege der Ex-TTFler kreuzen sich auch nach dem Ende der Bönener Ära
BÖNEN  Vor fast auf den Tag genau einem Jahr erlebten die TTF Bönen eine Zäsur: Ihre damalige erste Mannschaft bestritt am 24. April 2016 ihr letztes Partie der Regionalligasaison – und wurde danach vom Spielbetrieb zurückgezogen. Nach über einem Jahrzehnt, in dem die TTFler zu den klassenhöchsten Vereinen in NordrheinWestfalen und zwischenzeitlich gar in Deutschland gehörten, beendete der Klub das Kapitel Leistungssport vorerst.
Ein Jahr später hat ein neu formiertes Team der TTF Bönen zumindest den Schritt von der Verbands- in die NRW-Liga geschafft (siehevorhergehenden Bericht). „Wir bauen die erste Mannschaft langsam wieder auf“, sagt Trainer Walter Darenberg. In Tim Heyer, Niklas Brackelmann und Jonas Mittermüller hat Darenberg Talente im Verein, die mittelfristig die tragenden Säulen werden sollen.
Das erinnert durchaus an die Akteure, mit denen Bönen seine lange RegionalligaÄra einleitete, die im vergangenen Jahr ihr Ende nahm. Da spielten mit Jens Berkenkamp, Jaroslaw Werner, Jan Lüke und Christopher Pläster gleich mehrere Akteure für die TTF, die Darenberg in Bönen ausgebildet hatte.
Zu vielen von ihnen stehen Verein und Trainer noch in gutem Kontakt, obwohl die gesamte Mannschaft der Vorsaison – abgesehen von Routinier Andreas Rosenhövel – den Klub verließ. „Ich schaue immer mal wieder, was die Jungs in ihren neuen Vereinen so machen“, sagt Darenberg.
Ins Staunen wird er gekommen sein, als er die Regionalliga-Saison seines ehemaligen Spitzenmanns verfolgte: Christoph Waltemode spielt mittlerweile für die hessische TG Langenselbold. Und wie: Waltemode führte seine Mannschaft zum Ligaverbleib, und das als erfolgreichster Akteur der gesamten Klasse. „Ich hatte vor allem in der Rückrunde einen Lauf“, sagt Waltemode, der in diesem Jahr überhaupt nur zwei Partien verlor und in der deutschen Rangliste auf Platz 35 vorschoss. Niederlagen kassierte Waltemode also wenige, „als es drauf ankam, hat er aber ver loren“, sagt Jens Berkenkamp und lacht.
Der TTF-Ehemalige spielt ebenfalls weiter in der Regionalliga, nun für den SV Union Velbert. Das direkte Duell der beiden Ex-Bönener blieb im Einzel zwar aus, im Doppel aber trafen sie in der Hinrunde aufeinander – mit dem besseren Ende für Berkenkamp. Der spielte, trotz einer zwischenzeitlichen Verletzung, eine solide Saison am mittleren und unteren Paarkreuz der Velberter, die sogar den Sprung in die 3. Bundesliga schafften. Berkenkamp, der berufsbedingt nun in Wiesbaden lebt, wird allerdings künftig wohl in der Velberter Reserve in der Oberliga auflaufen.
Den umgekehrten Weg wie Berkenkamp geht sein früherer Teamkollege Nils Maiworm, der mit seinem neuen Verein, dem TTC Altena, Oberliga-Zweiter wurde. Und weil der TTV Ronsdorf sich aus der Regionalliga West zurückzieht, steigt Altena sogar direkt auf. Der Youngster agierte am mittleren Paarkreuz ordentlich, das Titelrennen gegen den TTC Champions Düsseldorf aber verlor Altena knapp.
Beim TTC trat im Übrigen Florian Wagner an die Platte, der in der vergangenen Saison ebenfalls einige wenige Partien für Bönen bestritten hatte – und im Saisonverlauf sein Duell mit Maiworm deutlich gewann.
Berkenkamp könnte allerdings eventuell wieder auf Dennis Schneuing treffen. Der hofft, mit der TB Burgsteinfurt in der Relegation einen freien Platz in der Oberliga zu ergattern. Er hatte als Spitzenspieler maßgeblichen Anteil am zweiten Tabellenplatz.
Zum Aufeinandertreffen mit Jan Lüke wird es in der Aufstiegsrunde jedoch nicht kommen. Der verpasste mit der DJK Spinfactory Köln in der NRW-Liga Rang zwei nämlich knapp. An Lüke lag es nicht: Er gehörte den zu den drei Topspielern der Liga. „Aber wir hätten sowieso nicht aufsteigen wollen“, sagt Lüke. So oder so wird es dabei bleiben, dass sich die Wege der ehemaligen TTFler auch in den kommenden Spieljahren des Öfteren kreuzen werden. Vielleicht bald auch wieder mit ihrem Ex-Klub.    jan

 

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