Aufstiegsentscheidung fällt in direkten Duellen

Bönen – Der Spielbetrieb in der Herren-Verbandsliga ruht seit Anfang Dezember. Trotzdem werden die TTF Bönen auch während Winterpause die Tabelle nicht aus den Augen verloren haben. Denn Bönen verbringt den Jahreswechsel an der Tabellenspitze. „Da schaut man gerne öfter hin“, sagt TTF-Trainer Walter Darenberg.

Was die Bönener dort sehen: 18:4 Punkte, acht Saisonsiege, denen nur eine Niederlage gegenübersteht – und eine knappe Führung vor der gleichauf liegende DJK BW Annen. „Wir hatten eine tolle erste Halbserie“, sagt Darenberg.

Gerechnet hatte damit im Lager der Bönener niemand. In der Vorsaison war Bönen chancenlos aus der NRW-Liga abgestiegen und hatte sich in der Rückrunde selten wettbewerbsfähig gezeigt. „Ich habe uns vom Potenzial her schon als gute Verbandsliga-Mannschaft gesehen, aber nach einer solchen Saison dauert es eigentlich, bis du wieder in die Spur findest“, sagt Darenberg.

Bei den Tischtennisfreunden ging das überraschend schnell: Sie starteten mit 7:1 Zählern in die Spielzeit – und nahmen den Schwung mit durch die Hinrunde. „Wir hatten kaum schlechte Auftritte dabei“, sagte Darenberg. Einzige Ausnahme war die 4:9-Heimniederlage gegen den TTV Metelen. Ansonsten spielte Bönen souverän. Die meisten Siege waren deutlich, darunter auch das 9:4 im Spitzenspiel gegen Annen. „Wir stehen nicht zu Unrecht da oben“, so Darenberg.

Das verrät auch ein Blick auf die Einzelstatistiken. „An unseren Bilanzen kann man ganz gut ablesen, was uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat“, erklärt Darenberg. Denn alle sechs Stammspieler von Sascha Kaiser bis zu Niklas Brackelmann beendeten die erste Hälfte mit mehr Siegen als Niederlagen. „Wir sind von Eins bis Sechs sehr gut und ausgeglichen besetzt“, sagt Darenberg. Wenn ein einzelner Spieler keinen guten Tag erwischt, ist Bönen als Mannschaft noch immer stabil.

Vor allem die jungen Spieler wie Jonas Mittermüller, mit 14:4 Siegen der erfolgreichste TTFler bislang, Tim Heyer und auch Neuzugang Jan Miksch entwickelten sich zuletzt glänzend. „Alle haben sehr konstant ihre Leistungen abgerufen“, lobt Darenberg. Zudem haben die TTF in Andreas Rosenhövel noch eine Geheimwaffe mit an Bord: Der ehemalige Zweitligaspieler ist als Nummer eins zwar nur selten im Einsatz, verstärkt die Mannschaft aber punktuell enorm.

Auch in den Doppeln kam Bönen hervorragend durch die Runde: Insgesamt bringen es die TTF hier auf eine 24:11-Bilanz, wobei die Paarung aus Kaiser und Miksch überragende 10:1 Siege feierte. „Derzeit sehe ich keinen Grund, warum wir in der Rückrunde schlechter spielen sollten“, sagt Darenberg über sein junges Team. Wahrscheinlich ist sogar, dass sich einige der TTF-Talente noch steigern werden.

Das bedeutet auch: Bönen wird im neuen Jahr um den Aufstieg und die direkte Rückkehr in die NRW-Liga spielen. „Das war nicht unser Ziel, aber natürlich wollen wir alles mitnehmen, was machbar ist“, sagt Darenberg, der seine Mannschaft in fast unveränderter Aufstellung in die Rückrunde schicken wird. Jonas Reich und Jonas Mittermüller tauschten die Positionen zwei und drei, ebenso Jan Miksch und Niklas Brackelmann die Positionen fünf und sechs.

Freiwillig werden seine Mannen den Verbandsliga-Thron im neuen Jahr nicht wieder hergeben. Hinter den beiden führenden Teams aus Bönen und Annen (beide jeweils 18:4 Punkte) lauern mit der DJK TTR Rheine (17:5) und dem TTC Bergkamen-Rünthe (16:6) zwei weitere Konkurrenten in Schlagdistanz. Das Quartett wird den Meister unter sich ausspielen. „Die Entscheidung wird in den direkten Duellen fallen“, glaubt Darenberg. Bönen eröffnet etwa die Rückrunde am 13. Januar gleich mit dem Derby gegen Bergkamen. „Wir werden uns keinen Druck machen“, sagt Darenberg. Damit sind die TTF Bönen schon in der Hinrunde sehr gut gefahren.

TTF: Andreas Rosenhövel 3:1, Sascha Kaiser 13:8, Jonas Reich 11:9, Jonas Mittermüller 14:4, Tim Heyer 10:4, Jan Miksch 8:6, Tyson Tan Hasse (Ersatz) 2:2, Niklas Brackelmann (Ersatz) 7:4 – Doppel 24:11