„Ich hoffe, dass nicht nochmal abgebrochen wird“

INTERVIEW –
TTF-Trainer Walter Darenberg über den erneuten Re-Start-Versuch und sportliche Aussichten
Bönen – Im vierten Anlauf soll der Spielbetrieb in den Tischtennis-Ligen wieder ohne Abbruch über die Bühne gebracht werden. Darauf hofft auch Walter Darenberg, Trainer der TTF Bönen, wie er im Gespräch mit Jan Lüke verrät.

Herr Darenberg, am Wochenende startet die neue Tischtennis-Saison. Wie zuversichtlich sind Sie, dass nach drei abgebrochenen Spielzeiten wieder eine komplette Saison gespielt wird?

Ich hoffe jedenfalls, dass nicht noch mal abgebrochen wird. Es wäre wichtig für unseren Sport und auch für unseren Verein, dass wir eine komplette Saison durchspielen. Der Turnierbetrieb vor den Sommerferien lief zwar weitgehend normal, es konnten viele Wettbewerbe nachgeholt werden. Aber wir haben mit unseren Mannschaften jetzt seit neun Monaten keine Meisterschaftsspiele bestritten. Das letzte Heimspiel, das wir in unserer Halle ausgerichtet haben, war die Niederlage unserer ersten Herren im NRW-Liga-Derby gegen Grünweiß Bad Hamm. Daran kann ich mich gut erinnern, das war am 5. Dezember. Wir warten jetzt alle drauf, dass es wieder losgeht.

Rechtzeitig zum Saisonbeginn sind die Reparaturarbeiten an der Sporthalle der Pestalozzi-Schule nach einem Wasserschaden abgeschlossen. Ihrem Verein steht wieder die komplette Halle für Training und Punktspiele zur Verfügung. Wie wichtig ist das?

Sehr wichtig. Ich hatte schon Sorge, dass wir im September Einjähriges feiern. (lacht) Am vergangenen Freitag hatten wir gleich wieder 25 Kinder beim Training in der Halle. Es waren auch einige neue Anfänger da. Das wäre unter den Einschränkungen der vergangenen Monate nicht möglich gewesen. Da waren wir schon überfordert, sieben Tische zu stellen. Auch den Meisterschaftsspielbetrieb mit allen Mannschaften hätten wir unten den Umständen nicht hinbekommen. Insofern war es für uns Glück im Unglück, dass die letzte Saison abgebrochen wurde. Sonst hätten wir da schon Schwierigkeiten bekommen.

Erstmals seit dem Rückzug der Herren-Mannschaft aus der Regionalliga 2016 startet wieder eine TTF-Mannschaft in einer Bundesspielklasse. Was trauen Sie der ersten Damen-Mannschaft nach dem Aufstieg aus der NRW-Liga in der Oberliga zu?

Der Klassenerhalt ist machbar. Wir müssen vier Mannschaften hinter uns lassen, das ist möglich. Das Auftaktspiel gegen Hiltrup am Samstag (Anm.: 17.30 Uhr, Sporthalle der Pestalozzi-Schule) ist gleich wegweisend. Ein Sieg würde uns Auftrieb geben. Aber wenn man sich die anderen Mannschaften und deren TTR-Werte anschaut, muss man sagen: Wir passen gut in diese Liga. Und die Verstärkung mit Barbara Pernack (Anm.: kam aus Annen) stimmt mich zuversichtlich, dass wir auch in der Oberliga eine gute Rolle spielen werden.

Anders als die Damen haben die Herren in der vergangenen Saison den Aufstieg in die Oberliga knapp verpasst. Mit Toni Ramljak, Tyson Tan Hasse und Sascha Kaiser haben drei Stammspieler den Verein verlassen. Ändert sich damit Zielsetzung?

Ganz klar, es geht um den Klassenerhalt. Das wird schwer genug. Das liegt aber auch daran, dass der Verband nach der Saison die Anzahl der NRW-Ligen von drei auf zwei reduzieren und es einen vermehrten Abstieg geben wird. Als Siebter von zehn Mannschaften muss man schon in die Relegation gegen den Abstieg. Aber es ist möglich, dass wir vier Teams hinter uns lassen – Avenwedde, Elsen, da gibt es einige Mannschaften. Es wird nicht leicht, aber ich hoffe, dass das hinhaut.

Ihr Verein hat die zweite Herren-Mannschaft von der Verbandsliga in die Landesliga zurückgezogen.

Wir haben uns mit der Mannschaft in der Landesliga besser aufgehoben gefühlt. Aber die Liga ist schwierig. (lacht) Wir haben schon gesagt, dass wir es in der Verbandsliga einfacher gehabt hätten.

Im Jugendbereich steht ein Umbruch an, nachdem die Jungen-Mannschaft in der vergangenen Saison westdeutscher Meister und Dritter bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften geworden ist.

Aus der Mannschaft aus der vergangenen Saison hat zwar nur Tyson Tan Hasse den Verein verlassen. Toni Ramljak, Milad Osmani und Marius Goebel sind in der Jugend weiter für uns spielberechtigt. Aber es ist erst mal nicht geplant, dass sie zum Einsatz kommen. Wir werden neu aufbauen. Jan