Nur ein kurzer Aufenthalt

TTF wollen nach NRW-Liga-Abstieg mit Eigengewächsen neu aufbauen
Die NRW-Liga sollte die neue sportliche Heimat der TTF Bönen werden. Sie wurde zu einer kurzen Zwischenstation. Nach nur einer Saison werden die Bönener wieder in die Verbandsliga hinuntergehen, aus der sie erst im vergangenen Jahr gekommen waren. Bereits zwei Spieltage vor Saisonschluss ist der Abstieg des Tabellenletzten nur noch theoretisch abwendbar.
Nur wenn Bönen seine beiden verbleibenden Saisonbegegnungen 9:0 gewinnen und der Konkurrenz DJK SSG Paderborn seinerseits zweimal 0:9 verlieren würde, könnte es für die TTF noch reichen. Das wird nicht passieren. Der Heimauftritt gegen den designierten Meister TB Burgsteinfurt am 21. April wird die vorerst letzte Partie der Bönener in der höchsten Verbandsspielklasse bleiben. „Wir steigen verdientermaßen ab“, sagt Trainer Walter Darenberg erhrlich. Ein Blick auf die bisherige Saisonbilanz der Tischtennisfreunde lässt kaum einen anderen Schluss zu: In 20 Spielen haben die Bönener jahresübergreifend nur dreimal gewonnen und stehen bei 7:33 Punkten. Keine Mannschaft in der Liga hat weniger Siege, mehr Niederlagen und eine derart negative Spieldifferenz zu Buche stehen. Zu selten in Bestform und -besetzung
„Wir hatten nach der Hinrunde die Hoffnung, in der Rückrunde noch mal drauflegen zu können“, sagte Darenberg. Die Hoffnung blieb unerfüllt: Nachdem Bönen als Drittletzter überwinterte (5:17 Punkte), spielten die TTF in der zweiten Saisonhälfte noch erfolgloser. Sie punkteten nur in einem Spiel – beim 9:6-Sieg gegen den LTV Lippstadt im Februar. Das zweitbeste Ergebnis im Jahr 2018 war bereits ein 4:9 gegen die DJK Borussia Münster. Konkurrenzfähig zeigte sich das Team seit dem Jahreswechsel also nur selten. „Wir hatten kaum Spiele, in denen wirklich was drin war“, so Darenberg.
Woran das lag, war am vergangenen Wochenende bei der 3:9-Niederlage gegen das Spitzenteam SV Brackwede II einmal mehr zu erkennen. „Das war ein Sinnbild der Rückrunde“, erklärt Darenberg. Einmal mehr fehlten Bönen zwei Akteure, diesmal waren es Jonas Reich (privat verhindert) und Tim Heyer (verletzt), die passen mussten. Überhaupt spielte Bönen in der Rückrunde nur einmal in Bestbesetzung: Beim achten Auftritt des Jahres bei der DJK Germania Kamen (3:9).
„Wenn wir Woche für Woche in guter Form und in unserer besten Besetzung spielen, haben wir in der Spielklasse eine Chance – sonst nicht“, sagt Darenberg. Weil Bönen seine besten Leute allerdings fast nie gemeinsam an die Tische brachte, waren die Ergebnisse des TTF-Sextetts entsprechend. Während die Konkurrenten wie der TTC Hagen oder auch Paderborn zulegten, baute Bönen ab.
Immerhin: Unerwartet trifft die Bönener das Szenario nicht. „Es hat sich im Laufe der Rückrunde abgezeichnet, dass es wohl nicht reichen würde“, so Darenberg. Zwar haben die Planungen für die kommende Verbandsliga-Saison gerade erst begonnen, doch Bönens Trainer sieht in der Verbandsliga auch eine neue Chance für den Verein. „Wir wollen neu aufbauen“, sagt Darenberg.
Der Plan des Klubs sei es ohnehin gewesen, die Erste langfristig um die Eigengewächse Tim Heyer und Jonas Mittermüller sowie Niklas Brackelmann, der derzeit noch in der Reserve in der Landesliga aufgestellt ist, herum aufzubauen. „Das sollen unsere Konstanten werden“, sagt Darenberg. An einigen anderen Positionen wird sich der Kader der ersten Mannschaft allerdings wohl verändern, bis die TTF Bönen im September in die Verbandsliga zurückkehren werden. Vorher bleiben ihnen immerhin noch zwei Abschiedsspiele von der NRW-Liga.  jan